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M arshall Rosenberg wurde am 6. Oktober 1934 in Canton, Ohio, USA, geboren. Als er neun Jahre alt war zog die Familie nach Detroit, wo er in seinem Wohnviertel mit gewaltsamen Rassenkonflikten konfrontiert war, die zwei Wochen andauerten und mehr als 30 Menschen das Leben kosteten. Aus Angst verließ die Familie drei Tage lang das Haus nicht. In der Schule musste er feststellen, dass ein Name genauso gefährlich sein kann wie eine Hautfarbe. Auf Grund seines jüdischen Nachnamens wurde er von Mitschülern beleidigt, getreten und verprügelt. Zur gleichen Zeit beobachtete der kleine Marshall seinen Onkel, der die Großmutter pflegte. Ihm fiel auf, dass er das immer mit einem Lächeln tat. Durch diese Erlebnisse fragte er sich, ob der Mensch gut oder böse sei. Kann man ihm vertrauen oder nicht?

 

Später hat er diese zwei Fragen so formuliert: “Was geschieht genau, wenn wir die Verbindung zu unserer einfühlsamen Natur verlieren und uns schließlich gewalttätig und ausbeuterisch verhalten? Und umgekehrt, was macht es manchen Menschen möglich, selbst unter den schwersten Bedingungen mit ihrem einfühlsamen Wesen in Kontakt zu bleiben?” Diese zwei Fragen prägten sein Leben und sein Werk. 1961 promovierte er in Psychologie und wurde 1966 zum offiziellen Prüfer in klinischer Psychologie. Durch die Arbeit Carl Rogers und dessen klientenzentrierter Gesprächstherapie entdeckte Marshall Rosenberg, dass die Antwort auf seine Fragen in der Art und Weise, in der wir mit uns selbst und anderen reden, zu finden ist. In den 60er Jahren arbeitete er mit Bürgerrechtsaktivisten, vermittelte zwischen aufständischen Studenten und der Universitätsverwaltung und gab Trainings zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, um Gemeinden zu unterstützen, die die Rassentrennung an Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen überwinden wollten. 1984 begründete er das „Center for Nonviolent Communication“ in Sherman, Texas. Sein Kommunikationsmodell erwies sich als sehr wirkungsvolles Werkzeug bei persönlichen, beruflichen und politischen Konflikten.

 

I Im Laufe der Jahre hat Marshall Rosenberg Trainings in mehr als 60 Ländern gegeben, in Krisen- und Kriegsgebieten vermittelt (z.B. in Israel, Palästina, Ruanda und Kroatien) und mit verschiedensten Gruppen im Erziehungsbereich, der Wirtschaft, dem Gesundheitswesen, mit Juristen, Militärs, Gefangenen, Polizisten, Kirchenvertretern, Regierungsmitgliedern und Einzelfamilien gearbeitet. Die Gewaltfreie Kommunikation wird seit drei Jahrzehnten von Menschen in fast allen Lebensbereichen praktiziert und von über 300 Trainern weltweit weitergegeben. 2001-2010 war Marshall Rosenberg Mitglied des Ehrenschutzkomitees der Internationalen Koordination für die Dekade für eine Kultur des Friedens und der Gewaltfreiheit für die Kinder unserer Erde.  Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, in jedem Land dieser Erde 10 Trainer auszubilden, die seine Vision und den Prozess der Nonviolent Communication (NVC) weitergeben und verbreiten.
Marshall Rosenberg verstarb am 7. Februar 2015 im Kreis seiner Familie in Albuquerque, USA.